Was ist Mantrailing?
Mantrailing ist eine aus den USA kommende Methode, um mithilfe von Spürhunden vermisste bzw. gesuchte Personen („man“) aufzuspüren („trail“). Sie baut auf der Fähigkeit
des Hundes auf, einer bestimmten Duftspur kilometerweit folgen zu können.
Während bei konventioneller Fährtensuche Hunde einer von Tieren, Menschen oder Gegenständen am Boden hinterlassenen Spur folgen, werden sie beim Mantrailing zu Spezialisten ausgebildet. Hier lernen
die sogenannten Mantrailer (Personenspürhunde), einen spezifischen menschlichen Duftstoff aus allen anderen Düften herauszuriechen und seine Spur zu erkennen.
Wie arbeitet ein Mantrailer?
Jeder Mensch hat einen einzigartigen Individualgeruch, der sich aus verbrauchter Atemluft, vielfältigen Körperausdünstungen und Gasen aus körpereigenen Stoffwechselvorgängen zusammensetzt. Hinzu kommen ausgefallene Haare sowie Bakterien, die den menschlichen Körper besiedeln. Diesem Duftcocktail gesellen sich zusätzlich ca. 1 bis 1,5 Gramm winzige Hautschuppen, die jeder Mensch pro Tag verliert.
In Mantrailing trainierte Hunde lernen diese unverwechselbaren Düfte zu „lesen“, sie von anderen Gerüchen zu unterscheiden und ihnen gezielt zu folgen. Anhand der individuellen Bakterien, die unsere Haut- und Haarzellen in einem biochemischen Prozess zersetzen, sind Mantrailer sogar fähig, zwischen neuem und altem Trail (Spur) zu unterscheiden. Ein entsprechend trainierter Hund folgt der frischen Spur und vernachlässigt die alte. Darüber hinaus sind Hunde zum sogenannten Stereoriechen, einem räumlichen Riechen, fähig. Sie nehmen die Gerüche je Nasenloch einzeln wahr und können die Richtung, aus der sie kommen, zuordnen.
Beim Mantrailing wird der Hund auf eine einzige Geruchsprobe, das sogenannte Scent (Witterung), geeicht. Auf dem Trail sondiert er dann jene Duftpartikel seiner Umgebung, die mit dem Scent übereinstimmen, und „interpretiert“ sie gewissermaßen in Bezug auf Alter, Richtung und Intensität.
Welcher Hund eignet sich für Mantrailing?
Ob ein Junghund von neun Monaten oder ein 13-jähriger Senior – fast jeder Hund ist für Mantrailing geeignet.
Da das Verfolgen einer Spur sich über eine längere Zeit hinziehen kann, zudem das intensive Erschnuppern der Umgebung für Hunde sehr anstrengend ist, sollte Ihr Hund
über eine gewisse Grundfitness verfügen. Dennoch eignet sich das private Mantrailing auch für Hunde mit einem Handicap.
Vom Mantrailing profitieren viele verschiedene Hunde. Auch unsichere, ängstliche Vierbeiner, die im Training an Geräusche des Alltags gewöhnt und durch Fokussierung auf eine Aufgabe ihre Ängste ablegen werden. Der Erfolg im Training stärkt auch sensible und unterwürfige Hunde, indem er ihr Selbstbewusstsein aufbaut.
Was brauche ich für das Mantrailing?
Eine ca. 7,5 bis 8 Meter lange Leine
Brustgeschirr, das ausschließlich für das Training reserviert ist
Besonderes Futter als Belohnung
Duftstoffproben / Geruchsartikel (getragene Socken, Steine, ... )
Bei Dunkelheit: Warnweste, Stirnlampe, Leuchthalsband
Bei kalter Witterung: warme Hundebekleidung
Bei heißer Witterung: Plane für's Auto, Wasser für den Hund